UTN Nürnberg

Planungswettbewerb für weitere Gebäude auf dem neuen Campus der Technischen Universität Nürnberg entschieden

© Burckhardt+Partner GmbH, Berlin mit Buro Happold, Berlin

Die Entwicklung für den neuen Campus der Technischen Universität Nürnberg (UTN) schreitet voran. Der Planungswettbewerb für zwei weitere Gebäude im Norden des Campusgeländes wurde nun abgeschlossen.

Rund acht Monate nach dem Start des Wettbewerbs wurde am 9. März 2023 die Entscheidung für das Konzept des Teams Burckhardt+Partner GmbH (Berlin), mit Büro Happold GmbH (Berlin) getroffen. Das Planungskonzept des Teams überzeugte das Preisgericht insbesondere durch seine klare städtebauliche Entscheidung beide Gebäude unterschiedliche zu situieren. So erhält das Kopfgebäude (C1) eine angemessene Präsenz und während der introvertierte zweite Baukörper (B1) etwas zurücktritt und gestalterischen Raum für alle anderen noch zu planenden Bauten lässt.

Der ausgewählte Entwurf des Teams Burckhardt+Partner GmbH (Berlin) präsentiert sich durch die hohe Transparenz des Kopfgebäudes als Mittler zwischen Campusmitte und Park. Mit seinem Herzstück, dem abgesenkte zentral situierten Lehrsaal, wird eine gekonnte Geste an prominenter Stelle eingefügt, die die Studierenden in den Mittelpunkt rückt. Dieser klare, großzügige und einladende Entwurfsansatz formuliert eine ausgezeichnete Adresse für eine neue Universität.“  lobt die Vorsitzende des Preisgerichts Prof. Gesine Weinmiller.

Andreas Sattler vom Düsseldorfer Betreuungsbüro FALTIN+SATTLER, die das Verfahren begleitet haben, erinnert daran, dass vor allem durch die intensiven Vorbereitungen und dem interdisziplinären Planungsansatz eine hohe gestalterische, nachhaltige und technische Qualität im Wettbewerb erreicht werden konnte.

Das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg, das mit der Umsetzung des ersten Realisierungsabschnitts beauftragt ist, zeigt sich als Ausloberin des Wettbewerbs ebenfalls sehr zufrieden: Das Konzept einer innovativen Universität, an der man zukünftig gerne studieren möchte, wird nun konkreter, freut sich Bereichsleiter Michael Lueb.

Und auch laut Gründungspräsidenten der UTN, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Jürgen Prömel, spiegelt sich der Anspruch der jungen Universität mit dem prämierten Beitrag vollumfänglich wider: „Der Abschluss des Planungswettbewerbs verdeutlicht, dass die TU Nürnberg mit jedem Tag mehr Gestalt annimmt und dass der Aufbau stetig voranschreitet: auf dem Campusgelände, aber auch in der Aufnahme des Lehrbetriebs und der Forschung.“

© Burckhardt+Partner GmbH, Berlin mit Buro Happold, Berlin

Hintergrundinformationen

Der Freistaat Bayern hat im Mai 2017 die Gründung einer Technischen Universität in Nürnberg beschlossen. Die UTN soll eine Universität mit Modellcharakter werden – konsequent interdisziplinär, mit einer internationalen und digitalen Ausrichtung, einem innovativen Fächerspektrum und neuen Lehr- und Lernmethoden.

Als räumliches Leitbild für die junge Universität gilt es, einen urbanen und lebendigen Campus für etwa 6.000 Studierende zu bauen. Dieser soll sich funktional mit der Umgebung vernetzen, von Beginn an nachhaltig und ressourcenschonend sein und Verantwortung in Hinblick auf Klimaschutz und Klimaanpassung tragen.

Mit den beiden Gebäuden nimmt die junge Universität weiter bauliche Gestalt an. Um den Anforderungen gerecht zu werden, lobte das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, vertreten durch das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg, einen Planungswettbewerb nach RPW 2013 aus. Gesucht wurde ein energie- und kosteneffizientes sowie klimaneutrales Gebäudekonzept, welches identitätsstiftend, zukunftsweisend und innovativ für einen urbanen, lebendigen Campus steht. An dem interdisziplinären Wettbewerb beteiligten sich 15 internationale Planungsteams. Nach Überarbeitung von vier Konzepten konnte am 9. März 2023 das Preisgericht eine eindeutige Entscheidung treffen.

Die Auslobung richtete sich an bis zu 15 Generalplaner*innen und die jeweiligen Fachplaner*innen. Dabei ging es nicht um die Sammlung außergewöhnlicher Einzelarchitekturen, sondern um die Erweiterung der baulichen Umwelt. Die Gebäude sollen zwar eigenständig sein, sich aber auch in den städtebaulichen Rahmen einfügen und zu einem integralen Bestandteil des Campus werden. Entsprechend wurde bei der Planung der Einzelgebäude die weitere bauliche Entwicklung mitgedacht. Gleichzeitig sollte bereits die erste Ausbaustufe eine räumliche Qualität und Identität aufweisen.

Die Entwurfsbeiträge der Wettbewerbsteilnehmer können unter wb-zentrale-einrichtungen-utn.de eingesehen werden.